Home » Warum wird ein Strickstück nach dem Stricken gespannt?

Warum wird ein Strickstück nach dem Stricken gespannt?

Warum wird ein Strickstück nach dem Stricken gespannt?
4.9
(15)

Spannen lohnt sich!

[dieser Beitrag enthält Werbelinks]

Um Eurem mit viel Liebe hergestellten Strickprojekt den letzten Schliff zu verleihen, solltet Ihr ihm nach der Fertigstellung ein Bad zur Entspannung gönnen und es im Anschluß spannen. Das Wort spannen verrät es schon, die Maschen „entspannen“ sich dabei und das Werk erhält seine endgültige Form und Größe. Das Gesamtbild wirkt anschließend ruhiger und insgesamt schön gleichmässig. Zudem fühlt sich das Material noch einmal weicher an.



Anhand dieses einfachen Schals möchte ich Euch zeigen wie man dabei vorgeht und welche Materialien benötigt werden.

Besonders Tücher, hauptsächlich sehr feine Lacetücher, profitieren von dieser Schönheitskur und kommen nach dem Spannen erst richtig zur Geltung. Aber auch jedes andere Werk kann so nachträglich aufgewertet werden. Wirkt Euer Projekt während des Strickens also unruhig, oder das Maschenbild vielleicht etwas ungleichmässig, so ändert sich das nach dem Spannen.

Bitte bedenkt, dass sich die Grösse wärend des Spannens noch einmal ändert.



…und so geht Ihr vor:

das Waschen: Nachdem das Projekt beendet ist und alle Fäden vernäht sind, gönnt ihm ein Entspannungsbad. Das kann als Handwäsche in Waschbecken oder Badewanne erfolgen, aber auch in der Waschmaschine. Letzteres jedoch NUR, wenn ein Handwasch- oder Wollprogramm vorhanden ist.

Bei der Handwäsche lauwarmes Wasser (Banderole beachten) mit einem Spitzer Wollwaschmittel versehen und das Strickstück kurz darin waschen. Ebenso gut kann dafür Shampoo verwendet werden. Anschließend vorsichtig ausdrücken, nicht wringen, da das Material möglicherweise filzen könnte.

Da das Material noch recht feucht ist, ist es notwendig das Projekt ein weiteres Mal auszudrücken. Dafür das Gestrick in ein großes Handtuch einrollen und nochmals vorsichtig ausdrücken. Das Handtuch fängt dabei die Nässe auf.

Bei Maschinenwäsche, kann nach der Wäsche, in der Regel direkt gespannt werden.

das Spannen: Erfordert etwas Geduld und ist die eigentlich wichtige Aufgabe. Dafür gibt es einige Hilfsmittel, die ich Euch später noch vorstelle. Da hier auch haushaltsübliche Utensilien verwendet werden können, ist es nicht notwendig diese Hilfsmittel direkt anzuschaffen. Ihr braucht eine glatte Unterlage, dass kann z.B. eine Matratze oder Puzzelmatten sein, auch das Sofa wird oft dafür genutzt. Außerdem Stecknadeln zum fixieren.

Nutzt Ihr Sofa, oder Matratze ist es wichtig die Fläche mit einem Handtuch abzudecken, was die Nässe aufnehmen kann. Nun wird das Strickstück auf der Unterlage ausgebreitet und mit Spannung festgesteckt. Spannung ist wichtig, damit sich die Maschen glätten können. Dafür beginnt Ihr am besten in der Mitte und arbeitet Euch zu den Seiten vor. So entsteht eine gleichmässige Spannung.

Jetzt muss Euer Projekt nur noch trocknen. Nach dem Trocknen werden alle Nadel entfernt und das Werk zeigt seine volle Schönheit.



Es gibt einige Hilfsmittel die Euch das Spannen erleichtern können. Angefangen von Spannmatten und T-Nadeln, über Spanndrähte und Kämme.

Ich selber nutzte inzwischen einige dieser Hilfsmittel, da es den Vorgang doch erheblich erleichtert. Besonders die Spannkämme empfinde ich als sehr hilfreich.

Als Spannmatten eignen sich zum Beispiel Puzzelmatten aus dem Spielwarenladen. Auch auf Joga- oder Gymnastikmatten lässt sich ein Strickstück gut spannen. KnitPro bietet eine Reihe Zubehör an. Ihr findet dort T-Nadeln zum fixieren, aber auch Spannkämme die gleich ein größeres Stück spannen. Als Spanndraht eignet sich auch prima Edelstahlschweißdraht. Diese Drähte sind eine günstige Alternative zu den Spanndrähten die als Strickzubehör angeboten werden.

Wer mit Spanndrähten arbeiten möchte, sollte darauf achten, diese sehr vorsichtig und gleichmässig einzufädeln, denn bei glatten Mustern könnten Löcher entstehen. Für Lochmuster wiederum sind die Drähte sehr praktisch.



Wie sich das Spannen nun auf das Maschenbild dieses einfachen Schals ausgewirkt hat zeigen Euch diese zwei Bilder.


Während des Strickens ist das Gestrick voluminöser, kompakter und zieht sich stärker zusammen.


Nach dem Spannen strahlt der Schal mehr Leichtigkeit aus. Das Muster zieht sich nicht mehr so stark zusammen. Das Material wirkt feiner und luftiger.


 Verratet mir doch, ob Ihr Eure Projekt konsequent spannt, oder auch mal darauf verzichtet?

Den Schal, stelle ich Euch bald schon in einem eigenen Beitrag vor, denn von dem hier verarbeitet Garn der Firma Sandnes Garn aus Norwegen muss ich Euch unbedingt erzählen.

Frohes Stricken wünscht Euch

Deine Meinung ist mir wichtig

Klicke auf die Sternen und hilf mir, diese Seite besser zu machen.

Durchschnittliche Bewertung 4.9 / 5. Stimmenzahl: 15

Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Hier findest Du StrickFisch

Schade!

Hat Dir im Beitrag etwas gefehlt?

Was könnte ich besser machen?

Folgen:

2 Kommentare

  1. Gisela Döring
    19. Januar 2020 / 11:45

    Hallo gerade den Beitrag gelesen. Will mir aus einem ursprpnglich teuren mohair-nylon-polyester pullover, mit falscher Grösse und der kratzt einen neuen pullover stricken. Dafür die wolle umständlich aufgerippelt und auf einen klappstuhl gespannt. Mal sehen ob es was bringt. LG

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Instagram
2   81
2   168
0   84
11   183
2   236